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Vom Bodensee zum Gardasee: 5 Tag

26.07.2001

Erlebt und aufgeschrieben von Christian Winter



5.Etappe: Brixen/ Vahrn- Canazei


Unsere Runde in der "Gruppo di Sella" (Sellagruppe) Robby reichte, für die diesjährige Überquerung, sein geliebtes Banestooutfit an unsere griechische Begleitung Timon weiter.
Das die Griechen nicht unsportlich sind, weiß man, s. Herkunft der olympischen Spiele und des Marathons. Er sollte dies morgen unter Beweis stellen.
Vorwegnehmen möchte ich ein "Alle Achtung".

Aufgrund unserer Campingplatzprobleme, sahen wir uns genötigt wieder nach St. Ulrich hinauf fahren zu müssen, an St. Cristina vorbei weiter in Richtung des Sellapasses. Nico und Timon entschieden sich über den Passo di Sella (2240m) direkt zu unserem heutigen Zielort zu fahren.

Der Herr Jabben und meine Wenigkeit wollten unbedingt auf die Sellarunde. Diverser Literatur kann man entnehmen, dass sie eine wunderbare Aussicht bietet.
Auf dem Weg zum Sellajoch trennten wir uns also und erklommen den Passo di Gardena (Grödner Joch, 2121m). Auf dem Weg hinauf wurden wir genötigt wegen Strassenbauarbeiten anzuhalten.
Allerhand! In Italien werden Rennradfahrer wegen solch notwendiger Nichtigkeiten aufgehalten.

Das Grödnerjoch hinauf bin ich das erste Mal an diesem Tag explodiert. Den Paß hinauf begann es mich zu frieren, trotz Windweste. Und ich wollte an der Seite unserer "Wildsau", mein Kapitän verzeihen Sie die Namensgebung- ich werde mich später noch erklären, die Sellarunde fahren.
Ich ahnte Schlimmes. Nach einer kleinen Stärkung, in einer Metzgerei mit "Messner- Alpen-Brot" und allerlei drauf und diversen Kaltgetränken, ging es weiter. Sellarunde wir kommen!

Anstatt den Weg in Richtung des Passo di Vaiparola einzuschlagen, bogen wir falsch ab. Ist ja auch ganz angenehm die erarbeiteten Höhenmeter im Nu wieder hinunter zu fahren. Nach knapp 14km und einigen Höhenmetern ahnten wir den Irrtum. "Komisch, geht ja nur bergab". Specialists on tour!
In Anbetracht der schon gefahrenen und noch zu fahrenden Kilometer, entschieden wir uns die Sellarunde zu verschieben. Nicht zu letzt auch wegen meiner, ich muss es eingestehen, heutigen latententen Neigung zu explodieren.

Nächster Anstieg war der Passo di Campolongo (1875m). Torben entschied sich auch ein Mal für den Wiegetritt. Und er fuhr mir einfach davon- Wildsau!
Oben erwartete er mich, nicht wirklich höhnisch grinsend....- Wildsau!
Ich gebe zu, ich war erzürnt! Auf dem Weg zum Passo Pordoi lancierte ich meinen Gegenangriff. "Wenn es mir weh tut, sollst auch Du es spüren!" Die Aktion war erfolgreich. Erfolgreich bis zu dem Punkt, an welchem ich wieder explodierte.

So hatte ich nun Zeit die atemberaubende Landschaft zu bewundern. Ja das mit der Luft war so ein Problem, oder waren es die Beine?
Die Dolomiten sind beeindruckend, ein starker Kontrast zu der zuvor gesehen Alpenlandschaft. Den Passo Pordoj runter, auf den Spuren der Profis.

Diese Abfahrt hat alle Tiefen dieser Etappe entschädigt. Wir sind geballert was das Zeug hält! An unserem Campingplatz in Canazei angekommen, nach 110km, vollgepumpt mit Endophin und Adrenalin, standen wir lange nutzlos in der Gegend herum. Dies aber mit einem breiten Grinsem im Gesicht.

Ein letztes Mal in diesem "Urlaub" bauten wir die Zelte auf. Nico versuchte sich wieder mit Erfolg die wenigen uns zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel mit Gewürz zu verfeinern. Eine Pampe bestehend aus Reis, diversen Käseresten, ein paar Tomaten und einer Dose Thunfisch für uns alle, bildete unsere Hänkersmalzeit für den morgigen Kraftakt von den Dolomiten zum Lago die Garda.



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